Name
"Wie bitte?" Das ist die häufigste Reaktion, die ich erhalte, wenn ich meinen Nachnamen nenne. Ich werde also einmal versuchen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Mein Urgroßvater stammte aus Wallonien, dem französischsprachigen Teil
Belgiens. Und daher kommt dementsprechend auch der Name.
Wahrscheinlich handelt es sich um einen Diminutiv (also die Verniedlichungsform) von Frederic mit dem Suffix "-kin" (entsprechend dem deutschen "-chen") und bedeutet somit etwas wie "kleiner Frederic" oder "Klein Fritzchen".
Zuerst aufgetaucht ist der Name in den Werken von CJ de Herve. Danach besaß im 15. Jahrhundert der Kürschner
Freakin le Xhohier (*1417) ein Haus am Marktplatz von
Herve. Seine Nachkommen führten fortan alle den Familiennamen
Fraikin.
Berühmtester Fraikin ist wohl der belgische Bildhauer Charles-Auguste Fraikin (1817-93), der es auch als einziger bis in die Brockhaus-Enzyklopädie geschafft hat. Er schuf viele
klassizistische, später auch romantische Werke. Sein bekanntestes ist der Brunnen der Grafen von Egmont und von Horne in Brüssel.
Ebenfalls
bekannt ist der französische Lkw-Vermieter Fraikin,
der auf die Langzeitvermietung von Lastkraftwagen spezialisiert ist und
gerade Anfang 2003 von Fiat
für 805 Mio. Euro an die französische Finanzholding Eurazeo
verkauft wurde.
Auch
in der Literatur taucht der Name mittlerweile auf. Jan Costin Wagner widmete
dem alternden Schauspielstar Carl Fraikin und seinem Biografen Mark Cramer
seinen hochgelobten
Debütroman "Nachtfahrt",
für den er den Marlowe-Preis für den besten deutschsprachigen Krimi des
Jahres erhielt.